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Dieses Modell kennen Sie: es besagt, dass es

  • einen Sender gibt, der ein Signal ausgibt,
  • das Signal, welches durch Störungen/ Rauschen verzerrt/ verändert werden kann und
  • den Empfänger, der das Signal aufnimmt.

Kurz und gut: wie haben es hier mit einem technischen Modell zu tun. Die Reichweite dieser Theorie ist sehr beschränkt. Sie ist mitnichten falsch und die Leistung der Forscher kann als Grundlagenarbeit nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gleichwohl erklärt sie viele Aspekte nicht.

  1. Das Modell unterstellt eine objektiv gegebene Wirklichkeit, die für soziale Systeme schlichtweg nicht richtig ist und erklärt das Phänomen, wie Bedeutung entsteht, nicht.
  2. Die Frage von Verständnisschwierigkeiten wird zu Ungunsten des Sendes beantwortet. Wäre sein/ ihr Signal nur deutlich gewesen, hätte ein Mißverständnis nie entstehen können. Wir alle wissen, dass es so einfach im täglichen Leben nicht ist.
  3. Das Modell schließt lernen aus, denn es geht von einem statischen, unveränderlichen objekthaften Akteursverhältnis aus. Wir alle wissen aber sehr wohl, dass Kommunikation das Wesen von sowohl Sender wie auch Empfänger drastisch verändern kann.

    Die Nachricht: „Ich liebe Dich.“ lässt aus der Kollegin eine feenhafte Lichtgestalt werden, während der Satz: „Sie sind entlassen.“ einen Menschen zum Unmenschen mutieren lassen kann.

Mit den Beschränkungen des Sender-Empfänger-Modells kommen wir also nicht weiter und suchen uns deshalb eine Theorie mit weiteren, anderen Erklärungshorizonten – das systemisch-pragmatische Kommunikationsverständnis.

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