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Das systemisch-pragmatische Kommunikationsverständnis nach Ruesch/ Bateson (1951, dt. 1995) bzw. Watzlawick/ Beavin/ Jackson (1969, dt. 2000, 20. Aufl.) nimmt eine deutliche Verschiebung vor: Kommunikation ist nicht das Austauschen von Botschaften sondern der gemeinschaftliche Prozess, wenn Bedeutung/ Sinn generiert wird – vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Kontextes.

Der Ausruf „JA!“ ist im Stadion ein Ausdruck von Freude, darüber, dass ein Tor für die eigene Mannschaft gefallen ist.
Dasselbe „JA!“ wäre anlässlich der eigenen Vermählung sowohl auf dem Standesdamt wie in der Kirche unangemessen.
Die Unangemessenheit wird dann deutlich (gemacht), wenn der oder die Beobachter des ‚expressiven Aktes‘ eine mißbilligende Reaktion zeigen.

Damit lässt sich nach dem systemisch-pragmatischen Modell von Kommunikation folgende Unterscheidung treffen:

a) der ‚expressive Akt‘ – jemand spricht oder äußert sich in anderer Art,
b) die Wahrnehmung durch einen Beobachter und
c) die Gegenbeobachtung, dass durch den expressiven Akt beim Beobachter eine Reaktion erfolgt. (Man nimmt wahr, dass man wahrgenommen wurde.)

    Die Kritik an diesem Modell ist schon weit weniger dramatisch: der wirklichkeitserzeugenden Funktion von Sprache wird dieses Modell nicht gerecht.

    Bei jeder Art von Lernen, von Veränderung ist es genau dieser Aspekt, dem besondere Aufmerksamkeit gebührt: Wie gelingt es oder kann es gelingen, dass neue Aspekte an Bedeutung gewinnen? Was muss passieren, dass das Neue zur Prämisse des eigenen zukünftigen Handelns wird?
    Darauf liefert das Kommunikationsverständnis der neueren Systemtheorie nach Luhmann Erklärungen.

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